New Yorker bezeichnen die Lyme-Borreliose
als "neue Pest"
"Es ist eine Pest! Wirklich", erklärt Howard Stern in einem Interview mit dem US-Sänger Daryl Hall, der ebenso wie seine Frau und die beiden Stiefkinder an Lyme-Borreliose (LB) leidet. "Viele Leute wissen das nicht, aber es ist ein ernstes Problem", sagt Stern und Daryl Hall stimmt ihm zu. Die beiden New Yorker sind von Gemeinden umgeben, die mit dieser Krankheit geschlagen sind. Doch Stern und Hall sind nicht allein mit der Erkenntnis, dass die Lyme-Borreliose eine stille Epidemie ist, die die Stadt übernommen hat.
Borreliose: David gegen Goliath - nicht nur in den USA
Verzweifelte Patienten, die durch diese Krankheit gelähmt wurden, versammelten sich letztes Jahr vor dem New York Times-Gebäude in Manhattan, um für eine stärkere Berichterstattung zu kämpfen.
Über 150 Menschen, darunter 30 Rollstuhlfahrer säumten die Bürgersteige. Aktivisten reisten aus Kanada und verschiedenen US-Bundesstaaten an, hielten still eine Kerzenlicht-Mahnwache,
um buchstäblich Licht auf diese Epidemie zu werfen und die Krankheit sichtbar werden zu lassen.
Borreliose-Aktivisten von OnLyme-Aktion.org kämpfen auch hierzulande unermüdlich für mehr Information und vor allem für eine bessere medizinische Versorgung
In Saarbrücken findet am Samstag, den 16. Mai ein Aktionstag gegen Lyme-Borreliose & Co-Infektionen statt.
10 bis 16 Uhr in der Fußgängerzone, Bahnhof-/Reichsstraße in Höhe der Europa-Galerie.
Zeigt Eure Solidarität mit den Erkrankten. Geht hin, zeigt Euch! Diese Patienten kämpfen auch für Euch, denn jede/r kann der Nächste sein, jeden kann es treffen!
Die Erkrankungsrate in den USA wurde in den
vergangenen Jahren von der US-Behörde CDC rapide angehoben. Von einst 30.000 auf 300.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Experten gehen eher von 1 bis 2 Millionen neuer Fälle pro Jahr aus. Doch
trotz dieser eskalierenden Erkrankungszahlen wird in den Medien über Borreliose weit weniger berichtet, als über andere Krankheiten. Eine Google-Suche zeigt schnell, dass Nachrichtenarchive
12.100 Ergebnisse für "Lyme-Borreliose" verzeichnen, aber z. B. 117.000 für "HIV".
Doch anders als bei der Aids-Epidemie der 1980er Jahre, in denen
auch viele nicht begtroffene Menschen im Namen der kranken AIDS-Patienten auf die Straße gingen, kämpfen
die Borreliose-Patienten meistens alleine. Sie kämpfen einen David-gegen-Goliath-Kampf gegen die CDC und medizinische Gesellschaften, die behaupten, dass alle Patienten nach spätestens vier
Wochen Antibiotika-Therapie geheilt seien. Auch in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. Der Kampf für eine bessere Diagnostik und eine angemessene Behandlung geht weiter.
B. Jürschik-Busbach © 2015
Alle Artikel dieses Blogs können gerne zu nicht-kommerziellen Zwecken unter Angabe der Quelle/Autorin und dem Original-Link verbreitet werden.
Kommentar schreiben