Der US-Bundeshaushalt wird der obersten US-Gesundheitsbehörde CDC 9 Millionen US-Dollar für Lyme-Borreliose (LB) zur Verfügung stellen, um Aktivitäten beispielsweise hinsichtlich diagnostischer
Tests und deren Bewertung weiter ausbauen zu können. Die CDC werden des Weiteren aufgefordert, die epidemiologische Forschung auf zecken-übertragene Krankheiten zu erweitern, mit dem Ziel, die
Häufigkeit und Art der möglichen langfristigen Komplikationen bei der LB zu überwachen und zu melden, um genauere Angaben über ihre Häufigkeit zu erhalten.
Schließlich
wird in einer Vereinbarung vorgeschlagen, dass die CDC die Entwicklung eines nationalen Meldesystems für LB, einschließlich Labor-Meldungen zur Erweiterung der Präventionsmöglichkeiten
bewerten. Außerdem sollen gemeinwesen-basierte Informationsprogramme für die Öffentlichkeit und Ärzte aufgelegt werden, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über diese Erkrankung
basieren sollen.
Damit ist die letzte Woche genehmigte finanzielle Unterstützung aus dem Bundeshaushalt für die Lyme-Borreliose für die CDC um 3 Prozent gestiegen.
Die Gefahren, die von zecken-übertragenen Infektionskrankheiten ausgehen, einschließlich des Eingeständnisses, dass insbesondere die
Lyme-Borreliose eine der häufigsten und am schnellsten wachsenden Krankheiten ist, wird inzwischen auch in den USA eingeräumt.
Eine Arbeitsgruppe um den Infektionsepidemiologen Hunfeld kam auf 214.000 Neuerkrankungen jährlich in deutschen
Landen. Doch seit Jahren geht in Deutschland weder in Bezug auf die bislang fehlende Standardisierung der serologischen Borreliose-Tests (zuständig: NRZ Borrelien), noch bei der Behandlung der
Borreliose im späten Stadium etwas voran.
Zur Info: Infektionsepidemiologische Forschungsförderung beim RKI
Das RKI schreibt zur Unterstützung seiner internen Forschungsaktivitäten jedes Jahr Projektthemen aus. Die Auswahl der
ausgeschriebenen Themen erfolgt RKI-intern durch den Forschungsrat und die Leitung. Die Anträge werden von externen Fachgutachtern evaluiert, die Förderentscheidung für einzelne Projekte erfolgt
durch den Wissenschaftlichen Beirat in Abstimmung mit der Leitung des RKI.
Diese Förderung erfolge auch im Hinblick darauf, gesundheitsrelevante Belange auf eine breitere wissenschaftliche Basis zu stellen und Netzwerke im Rahmen der Gesundheitsforschung zu knüpfen,
schreibt das RKI. Die Ausschreibung von 2012/2013 umfasst beispielsweise folgende infektionsepidemiologische Forschungsthemen:
Forschungsprojekte zur epidemiologischen Methodenentwicklung und Datenerhebung ... von besonderem Interesse sind hierbei:
- Durchführung eines Sentinels Urethritis (Anmerk: Harnröhrenentzündung) und unkomplizierte Zystitis (Anmerk. unkomplizierte Blasenentzündung), mit dem Ziel der Verbesserung der Datenlage zur Resistenz bei Urogenitaltraktinfektionen
- Gesundheitsökonomische Evaluation unterschiedlicher Impfszenarien gegen Pneumokokkenerkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland.
Weitere Informationen zu Themen wie Klinische Forschung in Deutschland oder infektiologische Forschergruppen findet man hier. Besonders interessant sind die Forschungsverbünde zum Thema Zoonosen: http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/4625.php. Und bitte, seien Sie nicht allzu enttäuscht, wenn Sie feststellen, dass die häufigste Zoonose offenbar nicht von Interesse ist.
Wie auch immer man über die Forschungsthemen und -verbünde denken mag, aufhorchen lassen die Formulierungen in den USA wie: "mögliche langfristige Komplikationen bei der Lyme-Borreliose" und
"sensiblere und genauere Tests" auf jeden Fall.
Übersetzung B. Jürschik-Busbach © 2014
Quelle: http://www.poughkeepsiejournal.com/article/20140121/NEWS01/301210014/New-federal-budget-will-include-9-million-Lyme-spending?nclick_check=1
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Regi (Saturday, 08 February 2014 05:35)
Macht mir jetzt nicht gerade Hoffnung. Wenn 9 Mio 3% mehr sind für die CDC als bisher, frage ich mich, was die CDC in den letzen Jahren mit dem LB-Budget gemacht haben.
"Die Kontroverse der Lyme-Krankheitsforschung ist eine beschämende Angelegenheit. Die ganze Sache ist politisch verdorben. Das Geld geht an Leute, die in den vergangenen 30 Jahren immer das Gleiche hervorgebracht haben: nämlich nichts!"
Zitat W. Burgdorfer im US-Dokumentarfilm "Under our skin"